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Ein neues Buch der SGGP

Die Schweizerische Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie hat soeben in ihrer "Grünen Reihe" das 33. Buch veröffentlicht, das sich eingehend mit der Freiburger Pharmazie vom Mittelalter bis zum Ende des Ancien Régime beschäftigt. Ein zweiter Teil des Buches besteht aus einem biographischen Lexikon mit den Namen von zahlreichen Freiburger Apothekern. Drei Mitglieder unseres Stiftungsrates, Ursula Hirter-Trüb, Claudia Zerobin Kleist und François Ledermann, waren an der Herausgabe dieses Buches beteiligt, so ist es eine Freude, es hier mit einigen Auszügen aus dem Vorwort vorzustellen.

Die Arbeit von Alain Bosson bereichert in anschaulicher Weise den bereits gut bestückten Korpus der Publikationen der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Sie steht in einer langen Tradition der Schweizer Pharmaziegeschichtsschreibung, die neben Objektbeschreibungen und museographischen Forschungen auch eine Neigung für die lokale Geschichte und die Biographien aufweist. Zu all diesen Arbeiten fügt Alain Bosson einen weitgeschweiften Blick hinzu. Zunächst einmal die Betonung des Mittelalters, einer von Pharmaziehistorikern oft vernachlässigten Periode. So bringt er neue Quellen wie die Notariatsregister ein, ohne später, im 18. Jahrhundert, die wenig bekannte Freiburger Pharmakopöe, das Dispensatorium ad usum Facultatis medicae, zu vergessen. Er befasst sich zudem mit einer Region und einem Kanton, der überwiegend französischsprachig ist. Schliesslich zeigt die Studie von Alain Bosson, in einer oft von den Konfessionen gespaltenen Schweiz, bestimmte Ansichten, die Pharmazie und Religion verbinden. Zeugen davon sind zum Beispiel die Jesuitenapotheke und ihre Gemälde der Heiligen Kosmas und Damian. Wenige Berufe wie der des Apothekers haben seit dem Mittelalter so viele Veränderungen erfahren. Dennoch bleibt er beherrscht und getragen von einer Konstanten, der zentralen Rolle des Apothekers in der Gemeinschaft, einer Funktion, in der sich zwei Welten artikulieren, die berufliche und wissenschaftliche Praxis natürlich, aber auch deren soziale und kulturellen Vorstellungen.  Alain Bossons Werk sucht mit vollem Scharfsinn, aber auch mit einer wohlwollenden Neugierde in allen Richtungen nach Fakten und Daten, um zu einem globalen Bild der Freiburger Pharmazie zu gelangen. 

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