Unsere Bibliothek ist in stetem Kontakt mit dem Pharmaziemuseum von Basel. So konnten wir eine wertvolle Schenkung empfangen von Werken, die zum Teil noch aus der Bibliothek von Dr. Alfons Lutz, stammen. Lutz, langjähriger Leiter des Museums, war Autor zahlreicher massgebender pharmaziehistorischer Arbeiten.
Von den geschenkten Werken, die demnächst zum Teil restauriert und katalogisiert werden, können hier zwei besonders vorgestellt werden.
Das erste ist das Theatrum Botanicum von Theodor Zwinger. Zwinger (1658–1724) hat in Basel Medizin studiert, wo er später Stadtarzt, Professor der Medizin und Rektor der Universität wurde. Er wurde 1685 in die Leopoldina aufgenommen. Es handelt sich um eine von Friedrich Zwinger, seinem Sohn, erweiterte und überarbeitete Ausgabe, die in Basel im Jahre 1744 unter dem Namen von Hans-Jacob Bischoff verlegt wurde.
Das Buch von Zwinger hat eine lange Geschichte: Der Basler Stadtarzt Bernhard Verzascha (1628–1680) bearbeitete das Kräuterbuch des in Siena geborenen Arztes Pietro Andrea Mattioli (1501–1578), der sich selbst mit dem Werk von Dioskurides befasst hatte. Verzascha fügte neuere Pflanzen hinzu, vorwiegend Drogen aus dem amerikanischen Kontinent. Zwinger vermehrte die Arbeit seines Basler Kollegen, indem er zusätzliche Drogen aufnahm.
Unsere Bibliothek ist reich an Herbarien, wie zum Beispiel diejenigen von Fuchs und Bauhin, und an Literatur über Kräuterbücher, wie etwa über das sich in der Berner Burgerbibliothek befindende Platter’sche Herbar.
Ein zweites Geschenk des Basler Museums befasst sich ebenfalls mit Botanik, es handelt sich um Deutschlands Flora oder botanisches Taschenbuch. Zweiter Theil für das Jahr 1795. Cryptogamie. Autor ist Georg Franz Hoffmann (1760–1826). Als Botaniker und Mediziner, lehrte er als Professor an den Universitäten Erlangen, Göttingen und Moskau, wo er starb. Er hatte sich auf die Flechten und die Pilze spezialisiert, was auch dieses Werk widerspiegelt. Gedruckt von Johann Jacob Palm 1796 in Erlangen, enthält das Buch auf den Vorderseiten der kolorierten Kupfertafeln ein Verzeichnis der botanischen Schriften des 18. Jahrhunderts, ferner ein gestochenes Frontispiz des polnisch-deutschen Künstlers Daniel Chodowiecki.
Das Buch von Hoffmann ergänzt die grosse Sammlung an Floren und Werke über die Pilze unserer Bibliothek.
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